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Dampfnudelblues – der Film

(Am 1.12.13 aktualisiert zur Fernsehpremiere)
Wie bei meinen Hörbuch-Empfehlungen für die bayrischen Krimis von Rita Falk (gesprochen von Christian Tramitz) angekündigt, läuft seit lief ab 1. August 2013 der Film

„Dampfnudelblues – eine bayrische Kriminalkomödie“,

im Kino. Allerdings nur in bayrischen Kinos, der Rest der Nation kann ihn sich im Dezember auf dem Ersten ansehen. Dampfnudelblues ist das 2. Buch der Reihe und eignet sich super für eine Krimi-Umsetzung.
Jetzt ist es soweit: Am Donnerstag, den 5.12.13 läuft der Dampfnudelblues Film um 20.15 Uhr auf dem Ersten (ARD).

Wie versprochen, hier mein Fazit:

Ich war, ehrlich gesagt, positiv überrascht. Unten den „Eberhofer-Fans“ habe ich den einen oder anderen gehört, der meinte, er wolle den Film gar nicht sehen, um sich die kopfeigenen Bilder der Charaktere nicht zu zerstören. Ein verständlicher Einwand, den man ja gerne einmal hat, wenn einem ein Buch/Hörbuch sehr gut gefallen hat. Noch mehr trifft dies zu, wenn es sich um eine ganze Reihe handelt, und man quasi schon die ganze „Familie“ kennt und so auch weiter im Kopf behalten möchte. Auch ich konnte mir kaum vorstellen, einen Eberhofer-Krimi ohne die Stimme von Christian Tramitz zu sehen/hören.

Bayrische Klischees wurden auf eine witzige Art, aber nicht übertriebenen bayrisch, dargestellt und die Eigenheiten der meisten Charaktere sehr gut umgesetzt. Der Film ist wirklich unterhaltsam und hat so manchen gute Lacher dabei. Auch Zuschauer, die die Bücher/Hörbücher nicht kennen, kommen voll auf ihre Kosten. Die schrägen Charaktere aus den Büchern bleiben genauso liebenswert wie man sie von dort kennt.

Sebastian Bezzel (SWR-Tatort) ist aber auch tatsächlich eine gute Wahl, um den Franz Eberhofer, in seiner ganz eigenen Art, rüberzubringen. Auch Lisa Maria Potthoff als „Susi“, Eisi Gulp als „Papa“ und Stephan Zinner als „Simmerl“ finde ich sehr gut besetzt. Ein bisschen unpassend fand ich Ilse Neubauer als „Oma“, denn sie ist einfach keine „Rosine“, wie der Franz sie gerne liebevoll beschreibt, und wirkt weit jünger, rüstiger und größer, als sie in meinem Kopf existiert. Ein bisschen zu schrullig wurde meiner Ansicht nach der „Flötzinger“ dargestellt, da ist es scheinbar mit der Crew ein bisschen durchgegangen ;-).
Das Einzige, was ich etwas schade finde, ist die Umsetzung des „Rudi Birkenberger“ mit Simon Schwarz als Darsteller. In den Hörbüchern verkörpert er für mich einen gestandener Bayern à la Gerhard Polt und hat einen gänzlich anderen Werdegang als im Film. Im Buch wird er nach seiner eigenmächtigen „Behandlung“ eines Kinderschänders aus dem Polizeidienst entlassen und arbeitet jetzt selbstständig als Privatdetektiv, der die Reichen und Schönen auskundschaftet und diese mitunter auch im Ausland beschattet (zumindest spricht er groß damit auf ;-)). Im Film hingegen verkörpert er einen kleinen duckmäuserischen Kaufhaus-Detektiv, der seit der unehrenhaften Entlassung nichts mehr recht zu Stande bekommt. Diese zentrale Rolle des Birkenberger Rudi so zu verändern, finde ich gerade in einem Film, bei dem ich denke, dass ein Großteil der Zuschauer die Bücher kennt, schade. Und leider fehlt auch der „Ludwig“ – der Schäferhund vom Franz.

Alles in allem: wirklich sehenswert – nicht im Sinne von „Den muss man gesehen haben“, aber nett, witzig und überraschend gut umgesetzt. Ich kann den Film empfehlen, sowohl für die Fans, als auch für Eberhofer-Laien!

Hier geht’s zum Trailer auf der offiziellen Seite zum Kinofilm, für einen ersten Einblick.

Und hier habe ich noch etwas für eingefleischte Fans gefunden, die Franz Eberhofer Homepage. Nett umgesetzt und durchaus besuchenswert.

Gemunkelt wurde auch schon, dass die nächste Verfilmung „Winterkartoffelknödel“ sein soll und dann auch Ludwig seine Rolle bekommt, aber wie gesagt… hier weiß ich nichts Bestätigtes.

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